"Zwischen
Himmel und Meer"
Cinque Terre
Genua (ca. 650 000 Einw.),
ist Hauptstadt der Provinz Ligurien und Heimat des großen
Seefahrers Christoph Kolumbus. Wir kennen sie als Fährhafen,
durch unsere Reisen nach Sardinien. Heute präsentiert sich Genua
von seiner schönsten Seite dem Schiffsreisenden: der lebendige
Hafen, darüber am Berghang die Stadt. Die marmornen Prachtbauten
haben ihr vor Jahrhunderten den Beinamen "Die Stolze"
eingebracht. Heute darf man nicht so genau hinschauen, die
Altstadt mit seinen schmalen engen Gassen ist dringend
sanierungsbedürftig.
Genua war einst Großmacht. In der vorrömischen Zeit trieben
die Ligurier schon Handel mit Griechen und Etruskern, Phöniziern
und Kelten; später dann schätzten auch die Römer die günstige
Lage der Stadt. Richtig selbstbewußt wurde Genua erst nach
ostgotischer, byzantinischer, langobardischer und fränkischer
Herrschaft und lehnte sich gegen die Sarazenen auf. Die zwei
entscheidenden Seeschlachten waren wohl die gegen Pisa 1284 in
der Meloria-Seeschlacht vor Livorno und die gegen Venedig bei der
dalmatinischen Insel Korcula. Daraufhin hatte Genua Besitzungen
und Niederlassungen in Konstantinopel, Armenien, Syrien und
besaß Korsika, Nordsardinien sowie Häfen und Warenlager in
Nordafrika. Diese Macht ist den Genueser Adelsfamilien zu Kopf
gestiegen, sie bekämpften sich gegenseitig.
1547 versuchte die Adelsfamilie Fieschi gegen die herrschenden
Doria einen Aufstand, der niedergeschlagen wurde. Diese Episode
geht später durch Schillers Drama
"Die Verschwörung des Fiesco zu Genua" in die deutsche
Literatur ein.
1861 Einigungsbestrebungen, il Risorgimento, bestimmen den
Zeitgeist bis Ligurien Teil des neugeschaffenen Königreichs
Italien wird. Der ligurische Hauptakteur an diesem
Vereinigungswerk hieß Giuseppe Garibaldi, ein in Ligurien
geborener Abenteurer und Freiheitsheld. Von Genua aus brach
Garibaldi mit seinem legendären Freiwilligenheer, dem Zug der
Tausend - Rothemden, nach Süden auf und erkämpfte den Anschluß
ganz Unteritaliens an das neue italienische Königreich unter
Vittorio Emanuele II., "Onkel Viktor" genannt.
Genua nimmt einen großen wirtschaftlichen Aufschwung .
1922 Die faschistische Bewegung kommt an die Macht. Deutschland
und die Sowjetunion schließen in Rapallo einen Vertrag, in dem
sie diplomatische Beziehungen aufnehmen und auf
Kriegsentschädigungen verzichten.
1943 - 1945 Partisanen leisteten in den ligurischen Bergen
erbitterten Widerstand gegen deutsche Okkupationstruppen. Die von
deutscher Seite geplante Zerstörung von Hafen- und
Industrieanlagen kann abgewendet werden.
1946 Italien wird Republik.
Ab 1980 Viele landschaftlich noch gut erhaltene Gebiete Liguriens
werden unter Naturschutz gestellt. Der lange geplante Bau einer
Küstenstraße in die Cinque Terre findet nicht statt.
1992 Anläßlich der "Kolumbus-Feiern" zum 500.
Jahrestag der Entdeckung des Seeweges nach Amerika wird der
Bereich des alten Hafens von Genua neu gestaltet.
1997 Bei den Bürgermeisterwahlen in Genua siegt der vom Mitte-
Linksbündnis
"Der Ölbaum" aufgestellte Giuseppe Pericu gegen den
parteilosen rechten Kandidaten Sergio Castallenata.
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