"Zwischen Himmel und Meer"
Cinque Terre



Corniglia (ca. 500 Einwohner)

Ursprung und Geschichte Corniglias sind weitgehend unbekannt.
Den Namen des Ortes hat ein Teil der Forschung auf die römischen Namen Cornelius oder Cornelia zurückgeführt. Daß der Ort aber schon in der Römerzeit existiert habe, ist völlig ungewiß.

Das mittlere Dorf der fünf ist berühmt für seine Weinberge und liegt auf einem wuchtigen Felsvorsprung hoch über dem Meer. Corniglia ist somit der einzige Ort der Cinque Terre der nicht am Meer liegt. Die Häuser stehen längs der Hauptstrasse. Es ist auch der engste und kompakteste Cinque Terre-Ort, der einfach nicht genügend Platz und Freiflächen hat. Aber gerade deshalb hat Corniglia mehr Ursprünglichkeit konservieren können als seine zugänglicheren Nachbarn. Stille graue Gassen öffnen sich zu hübschen kleinen Plätzen.
Der verhaltene Corniglia-Charme trägt eher den Farbton Grau, besitzt dafür aber einige verträumte Winkel und Ecken; und überall stößt man auf schwindelerregende Aussichtsbalkone über steilen Abgründen.
In unmittelbarer Nähe der Hauptpiazza führt diese unscheinbare Gasse mit anschließender Serpentinentreppe zum nahezu schutzlosen Hafenbecken, das nur bei absolut ruhiger See benutzbar ist. Gestapelte Fischerboote, engste Platzverhältnisse - dieses friedliche Plätzchen am felsigen Küstensaum sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.

Vom Bahnhof unten am Strand (La Spiaggione) führt eine lange, steile Serpentinentreppe aus roten Ziegelsteinen hinauf in den Ort.
Wanderer, die von Vernazza aus nach Corniglia kommen, haben den bequemeren Ortseinstieg, oben auf dem Felsen bei der Kirche San Pietro, gewählt.

Unbedingt sehenswert ist die gotische Kapelle San Pietro (14. Jh.). Die gut erhaltene, aber sehr einfache Streifenfassade wird von einer kunstvoll gearbeiteten Marmorrosette aus weißem Carrara-Marmor geschmückt. Die Marmorfiguren im Portalbogen sind Meisterwerke ebenfalls aus dem 14. Jh.
Unterhalb der Kirche befindet sich ein Gebäude mit gotischen Arkaden aus schwarzem Stein. Der Überlieferung nach soll hier eine Posthaltestelle der Familie Fieschi gewesen sein.

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Volastra

Volastra ist ein friedliches Cinque Terre- Bergdorf, weit oberhalb von Manarola, an der Verbindungsstraße gelegen. Hübsch gelegen und schön anzusehen, aber nichts Besonderes.

Es liegt auf einer Terrasse, der älteste Kern ist halbkreisförmig angeordnet und folgt dem Bodenrelief. Der Name des Ortes (Vicus oleaster), der zu Oleaster und später zu Volastra wurde, läßt auf römischen Ursprung schließen.

Hier in Volastra steht die Wallfahrtskirche
Nostra Signora della Salute von Manarola.

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Manarola (ca. 800 Einwohner)

Manarola seine Gründung, so scheint es, geht auf die Römerzeit zurück, als die Bewohner von Volastra dieses Küstengebiet besiedelten.
Den Namen des Ortes führten einige große Forscher auf das lateinische magna rota (großes Rad); vermutlich war das große Mühlrad einer der ehemals zahlreichen Öl- und Papiermühlen gemeint, andere auf marinarola (kleiner Hafen) zurück.

Die Ortschaft entwickelte sich längs der Mündung des Wildbaches Volastra, heute verläuft er unterirdisch und bildet die Hauptgasse.
Früher überquerten ihn elf steinerne Brücken. Am Bach und oberhalb des Dorfes standen Pappelbäume, aus deren Blätter in den über zwanzig Mühlen Zellulose hergestellt wurde.

Anmutig gruppiert sich das kleine Küstendorf auf einem steilen Vorgebirge. Die imposante Kulisse der ineinander verschachtelten Fassaden drängt nahezu senkrecht ans Wasser. Die bunten turmhohen Häuserfronten wirken ähnlich wie die von Riomaggiore. Auch sonst hat Manarola sehr viel Ähnlichkeit mit dem Nachbardorf.

Vom Bahnhof, im oberen Ortsteil gelegen, gelangt man durch einen Tunnel auf die Hauptgasse, die bergab zum Wasser führt und auf einer betonierten Plattform endet.
Erst über eine seitliche Rampe gelangt man direkt ans Wasser, wo einige Fischerboote dümpeln.

Das Gassengewirr des bebauten Steilhangs will entdeckt werden; bis hinauf zur letzten Häuserreihe verzweigen sich die engen Treppenwege.
Vom gegenüberliegenden Friedhofsgelände genießt man den schönsten Blick auf die dramatisch-bunte Fassadenkulisse von Manarola.

Die umliegenden Sonnenhänge sind bis hinauf zu den Kuppen terrassiert; hier wird ein Großteil des goldgelben Cinque Terre-Weins eingebracht; und in den örtlichen Enoteche kann man ihn probieren.

Sehenswert ist die gotische Kirche, die der Geburt der Jungfrau Maria geweiht ist (Nativita'di Maria Vergine), aber von den Einheimischen auch San Lorenzo (14. Jh.) genannt wird und am oberen Ortsrand steht. Wie die Pfarrkirchen der Nachbarorte prunkt auch sie mit einer marmorweißen Fensterrose in der schlichten Fassade. Ein Teil der originalen Portalverzierung aus dem 15. Jh. ist einem Kunstraub in den 90er Jahren zum Opfer gefallen. Zum kostbaren Kirchenschatz gehören auch die beiden Flügelaltäre (15. Jh.).
Der freistehende Glockenturm wurde zur Zeit der Genueser Vorherrschaft als Wach- und Verteidigungsposten genutzt.

Die Wallfahrtskirche
Nostra Signora della Salute von Manarola steht in Volastra.

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Riomaggiore (ca. 1.400 Einwohner)

Riomaggiore ist nach einer Überlieferung der älteste der Cinque Terre-Orte. Angeblich wurde er vor rund 1200 Jahren von Griechen gegründet, die aus religiösen Gründen aus ihrem Heimatland geflohen waren.
Der Ort mit seiner Hauptstrasse ist ein verwinkeltes Labyrinth, ist an den Felsflanken eines Gebirgsbachs, dem Rio Maijor entstanden.
Der Ortsname Riomaggiore bedeutet: "der größere Fluß". Heute sieht man nichts mehr von dem Fluß, er verläuft ganz unterirdisch.

Der Bahnhof ist durch einen langen Fußgängertunnel vom unteren Ortskern getrennt.
Dieser Cinque Terre-Ort hat vielstöckige Häuserfassaden, die sich den Hang hinauf an die Klippen klammern.
Der Dorfalltag spielt sich vor allem auf der breiten und steilen Hauptstrasse ab. Am oberen Ende steht ein Parkhochhaus. Unten am Meer liegt die kleine geschützte Hafenbucht, abseits vom belebten Ortskern.

Sehenswert ist die Kirche San Giovanni Battista. Dieser gotische Kirchenbau aus dem 14. Jh. mit der weißen Fensterrose wurde im 19. Jh. neugotisch umgebaut. Im Innern befindet sich eine Kanzel (1530) die mit Marmorreliefs verziert ist und ein Kruzifix von dem ligurischen Holzschnitzer Maragliano.
Ein paar Schritte weiter steht das Haus des verstorbenen ortsansässigen Cinque Terre-Landschaftsmaler Malers Telemaco Signorini. Ihm zu Ehren wurde die Hauptstraße nach ihm benannt.
Unmittelbar vor der Burg befindet sich die kleine, den Heiligen San Rocco und San Sebastiano gweihte Kapelle. Im Inneren gibt es Gemälde, auf dem die Muttergottes mit dem Christuskind und den beiden Heiligen zu sehen ist.
Oben thront die Ruine der Genueser Burg. Die ursprünglich aus dem12. Jh. stammende Festung wurde im 15. Jh. und 16. Jh. ausgebaut, um den Ort vor den Angriffen der Sarazenen zu schützen.

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Trenette al pesto (Nudeln mit Basilikumsauce)

Es ist das Leib- und Magengericht Liguriens, die Hauptzutat ist Basilikum, das hier besonders kräftig duftet und das sich die einheimischen Seefahrer auf ihren monatelangen Reisen mitnahmen, um sich vor Vitaminmangel und damit vor Skorbut zu schützen.

Zutaten für 4 Personen:
4 große Bund Basilikum
4 Knoblauchzehen
Salz
weißer Pfeffer, frisch gemahlen
2 Eßl, Pinienkerne ewa 1/8 l Olivenöl, kaltgepreßt
80 g Pecorino (Schafkäse), fisch gerieben
400g Trenette oder Fettucine

1. Das Basilikum kurz waschen und gut trockenschütteln oder trockentupfen. Die Blätter ab- zupfen und grob hacken. Die Knoblauchzehen schälen und durch die Presse drücken oder fein hacken.
2. Die Basilikumblätter mit etwas Salz in einem Mörser zerreiben. Etwas Pfeffer, den Knoblauch und die Pinienkerne dazugeben. Mit dem Stößel weiterarbeiten, dabei löffelweise das Öl und den Käse untermischen, bis die Masse cremig wird. Eine Schüssel für die Nudeln vorwärmen.
3. Die Nudeln in einem großen Topf in reichlich Salzwasser "al dente", bißfest, garen. Dann in einem Sieb abtropfen lassen, dabei etwa 1 Tasse Kochwasser auffangen.
4. Den "pesto" mit etwas Kochbrühe verdünnen. Die Nudeln in die vorgewärmte Schüssel geben und gründlich mit dem "pesto" vermischen. Sofort servieren.

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