"Zwischen
Himmel und Meer"
Cinque Terre
Sestri Levante (ca. 20 000 Einwohner)
Sestri Levante hat zwei Gesichter: Die
malerische Altstadt zieht sich auf einer Halbinsel zwischen zwei
Ufern mit den schönen Namen "Bucht der Stille" und
"Bucht der Märchen" hin. Farbige Hausfassaden, alte
Portale, hübsche Geschäfte machen den Bummel durchs Zentrum zum
Vergnügen.
Schon in der Römerzeit war der Ort ein Verkehrsknotenpunkt. Wie
heute gelangte auch damals die Hauptstraße von Süden her
erstmals hinter La Spezia wieder ans Meer; sie traf bei Sestri
auf einen wichtigen Handelsweg, der über den Apennin in die
Po-Ebene führte.
Hauptstraße der Altstadt ist die Fußgängergasse Via XXV
Aprile. Hier finden sich gepflegte Mode-, Schuh- und
Antiquitätengeschäfte.
Die Straße endet an der Piazza Matteotti mit der Kirche Santa
Maria di Nazareth aus dem
17. Jh.
Nördlich davon erstreckt sich die Baia delle Favole, die große
"Märchenbucht", die ihren Namen zur Erinnerung an Hans
Christian Andersen erhielt, der im Sommer 1832 Sestri Levante
besuchte.
Vom Ufer überblickt man den gesamten Tigullio-Golf bis zum
Vorgebirge von Portofino.
Auf der entgegengesetzten Seite der Halbinsel gelangt man zur
Baia del Silenzio. Die kleine "Bucht der Stille" hat
das malerischste Ufer, das man an der Riviera mitten in einer
Stadt finden kann.
Farbige Häuser im traditionellen ligurischen Stil ziehen sich um
den schönen Sandstrand - und der Name täuscht nicht - Es ist
wirklich ruhig ....
Das kleine Vorgebirge, war ursprünglich eine Insel, deshalb wird
es hier im Volksmund nur l'isola, die Insel, genannt. Erst im
Mittelalter entstand die schmale Landzunge, auf der heute die
Altstadt steht.
Die kleine romanische Kirche San Nicolo dell lsola mit offenem
Dachstuhl über Rundpfeilerarkaden stammt aus dem 12. Jh.
Wo einst die Genuesische Seefestung stand, ist heute ein Park mit
dem Marconi-Turm. Hier führte Marconi seine ersten Experimente
mit Ultrakurzwellen durch.
In dieser herrlichen Lage aalt sich das Grand Hotel dei Castelli,
einige Bruchstücke der Burg hat man in die Hotelfassade
eingefügt.
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Die Kirche Santa Giulia di Centaura von 1654 liegt 254 m. ü. d.M. und ca. 4 km von Lavagna. Neben dem großartigen Panorama sind in der Kirche ein byzantinisches Holzkreuz und ein Polyptychon aus dem 16. Jh. interessant.
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Lavagna (ca. 13 000 Einwohner)
Lavagna ist durch den Fluß Entrella von
Chiavari getrennt. Mehrere Täler kommen an der Mündung des
Flusses Entella zusammen; der Name Chiavari leitet sich angeblich
von Chiave dlle Valli (Schlüssel der Täler) her.
Der Ort selbst ist nicht interessant, er hat einen Badestrand;
deshalb wird er im Sommer von Badetouristen besucht.
Interessant ist die drei Kilometer außerhalb von Lavagna
gelegene Basilica San Salvatore dei Fieschi.
Sie wurde 1245-52 im Auftrag des Papstes Innozenz IV., des
früheren Grafen Sinibaldo Fiesco, als Familienkirche erbaut. Das
Adelsgeschlecht der Fieschi aus Lavagna ist durch Schillers Drama
"Die Verschwörung des Fiesco zu Genua" in die deutsche
Literatur eingegangen.
Die Kirche hat ein schönes Rosenfenster an der grün-weiß
gestreiften Fassade. Der Innenraum ist schlicht, fast schmucklos
zeigen sich die Formen des romanisch-gotischen Übergangsstils.
Aus der parallel zur Küste verlaufenden Valle Fontanabuona
stammt der Überlieferung nach die Familie des Christoph
Kolumbus.
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Chiavari (ca. 28 000 Einwohner)
Der Name Chiavari leitet sich
angeblich von Chiave dlle Valli (Schlüssel der Täler) her.
Chiavari liegt an einem der wenigen flachen Küstenstreifen der
Riviera di Levante.
Wenige Kilometer landeinwärts finden die Flüsse Strula, Lavagna
und Gravegna ein gemeinsammes Bett und bilden den Fluss Entella,
der sich bei Chiavari ins Meer ergießt.
Der Fluß trennt auch das Städtchen Chiavari vom unmittelbar
angrenzenden Lavagna, es ist unerfreulich zersiedelt.
Außer den Neubauten hat Chiavari aber auch eine schöne Altstadt,
die ideal zum ziellosen Herumbummeln geeignet ist .
Die Piazza Mazzini wird von der Hauptstraße der Altstadt, der
Via Martiri della Liberazione, durchschnitten. Parallel dazu
verlaufen die ebenfalls von Arkaden gesäumte Via Giuseppe Raggio
und Via Ravaschieri. Unter diesen Bogengängen befinden sich
zahlreiche Läden. Angenehme Cafes und Restaurants laden zum Verweilen
ein.
Die Stadt wurde im Mittelalter gegründet und von den Genuesen zu
einer befestigten Ansiedlung mit Burg und Mauern ausgebaut. Die
militärische Planung ist noch heute an der streng rechtwinkligen
Straßenanlage zu erkennen.
Im 18. und frühen 19. Jh. erlebte Chiavari eine wirtschaftliche
Blütezeit. Seine Hauptprodukte waren Stoffe, Schiffe und die
campanini, besonders leichte und elegante Stühle, die in viele
europäische Länder exportiert wurden.
An der Piazza Nostra Signora dell'Orto vor dem Bahnhof steht der
imposante Dom. Er wurde 1613-33 an der Stelle einer
Marienerscheinung errichtet. Die Fassade stammt aus dem 19. Jh.
Auf der angrenzenden Piazza Mazzini findet vormittags ein
hübscher Lebensmittelmarkt statt. An ihrer Südseite erhebt sich
der mittelalterlich wirkende Palazzo di Giustizia. Er stammt
aber aus dem späten 19. Jh , mit Ausnahme des Turms, dieser ist
von 1537. Hier hatten einst die Geunesen die Cittadella
errichtet.
Unweit die Piazza San Giovanni Battista mit der gleichnahmigen
Kirche.
lm Chor der Kirche hängen zwei große Ölbilder des genuesischen
Barockmalers Giovanni Battista Carlone: "Johannes der
Täufer tadelt Herodes" und "Tanz der Salome".
Das Archäologische Museum im Palazzo Rocca aus dem 17. Jh. zeigt
ungewöhnliche Funde aus einer Nekropole des 8./7. Jh. v. Chr.:
Schmuck, Waffen, Keramik des Stamms der Tigullier, die 1960 bei
einer Ausgrabung gefunden wurden.
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Eine ganz besondere Rolle spielen
in der ligurischen Küche die Ceci, kleine gelbe Kichererbsen,
die eigentlich aus orientalischen Kochtöpfen stammen und
vielleicht ein Souvenir der ligurischen Seefahrer aus dem
Morgenland waren. Kichererbsen sind die Grundlage für eine
kräftige Mesciua und ein Zimino di ceci, zwei Gemüsesuppen,
sowie für die zwei Klassiker der einheimischen Gastronomie, die
Panissa und die Farinata. Bei der Panissa handelt es sich um eine
Art Kichererbsenbrei, der in Scheiben geschnitten und in Öl
gebraten wird, bei der Farinata um einen dünnen
Fladen aus Kichererbsenmehl, den man in volkstümlichen
"Farinotti"-Lokalen kosten sollte.
Mit anderen Worten kann man es aber auch so ausdrücken: es ist
eine pizzaartige Speise aus Kichererbsenmehl. Richtig zubereitet
kann sie zu einer Delikatesse werden, habe ich in einem Buch
gelesen.
Die beste Farinata soll es angeblich in der Osteria Luchin in
Chiavari geben. Das Interieur stammt von 1907! Na dann, Guten
Appetit!
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