Stuttgarter Rundwanderweg

" Rössleweg "

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Blick auf Luginsland und Rotenberg

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Blick ins Neckartal und auf Wangen


3.Tag
der Wanderung, eine Karte dazu gibt es hier

Weglänge: 13 km (gerundet)

Wanderzeit: 4 Stunden

Höhenunterschied: etwa 290 Meter

Wegbeschreibung:

Heute ist Mittwoch, der 13. September, und unser dritter Tag der Wanderung. Der Himmel ist leicht bedeckt und die Temperaturen sind heute auch niedriger als gestern. Wir fahren mit U-Bahn und Bus nach Fellbach, Haltestelle Freibad, um von dort die Wanderung fortzusetzen. Wir gehen das kleine Stückchen bis zur Ampelkreuzung wieder zurück, überqueren dort die Untertürkheimer Strasse und setzen die Wanderung im Reuteweg fort.

Reute ist ein Flurname und deutet auf mittelalterliche Rodung. Südöstlich einstige Siedlung Immenrode, 1121 erstmals erwähnt.

Linker Hand der Kappelberg und vor uns Rotenberg und die Grabkapelle auf dem Württemberg, den wir westlich umlaufen. Uns begeistert dieser Weg. Die Grabkapelle liegt malerisch inmitten von Weinbergen und wird umrahmt von den steilen Rebhängen.

Rotenberg oder auch Württemberg einst die Stammburg der würtembergischen Herrscher. Heute Grabkapelle, auf Wunsch König Wilhelms für seine früh verstorbene Gemahlin Katharina in den Jahren 1820-1824 erbaut.

Wie jeden Tag auf unserer Wanderung begegnen wir Menschen, mit denen wir ins Gespräch kommen, so auch hier in den Weinbergen. Ein Spaziergänger, Rentner, der den Tag und den schönen Ausblick genießt, bis es Zeit wird, heim zum Mittagessen zu gehen.

Mein BildEr macht dieses Foto von uns.

Blick auf Rotenberg und Grabkapelle.


Wir bedanken uns und weiter geht's durch die Weinberge, leicht rechts haltend, am Goldberg und an den Sportplätzen von Luginsland vorbei hinunter ins Goldtäle, dabei überqueren wir die Württembergstraße.


Goldberg ( 322 m ), hervorragende Weinberglage.

Die Württembergstraße ist die heutige Zufahrtsstraße nach Rotenberg und zur Grabkapelle.

Heute machen uns die Temperaturen nicht so zu schaffen. Es ist richtig angenehm. Sehr angenehm ist es auch, die Köstlichkeiten des Weges zu probieren. Mal sind es Brombeeren dann Zwetschgen und Äpfel. Mit Birnen hatten wir weniger Glück, die sind leider nur für Most geeignet. Natürlich versorgen wir uns nur mit Einverständnis der Gartenbesitzer, oder Fallobst, vom Weg aufgelesen. Vor lauter Obst haben wir beinahe die Ausblicke auf die Industrievororte im Neckartal übersehen. Wir überqueren die Rotenberger Steige und gehen unterhalb der Grabkapelle durch das Rebanbaugebiet Mönchberg talwärts.

Rotenberger Steige, alte Zufahrt nach Rotenberg und zur Grabkapelle.

Mönchberg ( 354 m ), sehr gute Weinberglage und Aussichtspunkt mit Blick in das Neckartal, auf Stuttgart und gegenüber, Wangener Höhe, Raichberg und Frauenkopf.

Die Weintrauben sind um diese Jahreszeit auch schon reif. Zwischen den Rebreihen liegen auf dem Boden abgeschnittene Trauben, wir denken der Grund ist Ertragsreduzierung und dadurch auch Qualitätsverbesserung. Wir wandern lange durch die Weinberge und können der Versuchung kaum widerstehen, auch von den Trauben zu naschen. Auf diesem "köstlichen" Panoramaweg gehen wir für einige Zeit, bis uns rechts (gute Wegmarkierung) eine Weinbergstaffel zum Dautenfels bringt, unten wieder nach links in Richtung Obertürkheim.

Dautenfels, massive Stubensandsteinbank, vor einer Million von Jahren vom Neckar bei der Talbildung freigelegt. Auf dem Fels landschaftlich reizvoller Rast- und Aussichtsplatz.

Durch dieses ewige Hier- und Da-Stehenbleiben haben wir heute noch gar keine längere Pause gemacht und zum Trinken haben wir auch noch reichlich. Wir schlendern ganz langsam den Weinbergweg weiter. An der Kirche St. Peter und dem großen Steinkreuz vor dem Friedhof von Obertürkheim vorbei, über die Kirchsteige, die Stufen hinunter in die Bergsattelstrasse, wir überqueren den Imweg, um nach links schwenkend die Otto-Hirsch-Brücken zu erreichen. Man hat sie schon von oben in den Weinbergen gesehen. Sie überspannen den Neckar, das Hafengebiet und die B10.

Ev. Kirche St. Perter, ursprünglich Kapelle, spätgotischer Neubau von 1484, mehrfach verändert.

Otto Hirsch Brücken, benannt nach Dr. Otto Hirsch ( geb. 1885 in Stuttgart, gest. 1941 im Konzentrationslager Mauthausen), Ministerialrat und Vorstandsmitglied der Neckar-AG. Nördlich liegt der Stuttgarter Hafen, 1954- 1958 erbaut. Von hier bis zur Mündung des Neckars in den Rhein bei Mannheim sind es 188 km mit 23 Schleusen.

Beim Gehen über die Otto-Hirsch-Brücken sticht uns die große Werbetafel " Historischer Biergarten " ins Auge. Direkt am Wege, gleich nach der Brücke, auf der linken Seite, lädt unter Bäumen der Biergarten zum Verweilen ein. Es ist 13.40 Uhr, also noch genügend Zeit, bei einem Getränk und Gegrilltem eine längere Pause einzulegen.

Nach einer guten Stunde brechen wir auf, gehen geradeaus über den Hedelfinger Platz, ca. 100 Meter auf der Heumadener Straße. Nun führt uns der Weg nach rechts über Stufen aus dem Ort hinaus und den Hang hinauf, um oben links und kurz vor der Weingärtnergenossenschaft scharf nach rechts abzubiegen.

Auf einem befestigten Weg an Kleingartenanlagen vorbei nach etwa 500 Metern ganz scharf links im spitzen Winkel weiter bergaufwärts gelangen wir zu einem Rast- und Aussichtsplatz, dem Schützenhäusle.

Schützenhäusle mit Rastplatz, Aussichtspunkt auf den Schurwald bis zur Schwäbischen Alb und zum Rand der Filderebene.

Der Weg zieht sich jetzt durch das Gewann Oberes Rot in einem weitem Bogen rechts hinauf auf einen Höhenrücken zur ehemaligen Burg Hedelfingen. Nach einer Stunde haben wir den Anstieg hinter uns.

Oberes Rot ist ein Flurname und deutet auf mittelalterliche Rodung von Wald hin.

Die ehemalige Burg Hedelfingen wohl identisch mit dem Steinhaus von Hedelfingen, 1248 vom Kloster Weiler an die Probstei Nellingen verkauft. Auf der Burg, noch 1366 erwähnt, saßen die Herren von Bernhausen als württembergische Lehensleute.

Durchgeschwitzt gehen wir weiter. Der Weg auf diesem Höhenrücken, besser bekannt als Wangener Höhe, führt uns durch ein Gebiet mit typischen Schrebergärten. Hier gibt es auch Einkehrmöglichkeiten, z.B. bei "Onkel Otto"; die aber um diese Tageszeit nicht geöffnet haben. Wir machen eine kurze Trink- und Obstpause in Gottes freier Natur.

Wangener Höhe (392 m) . Der Weg über diese Höhe geht bis zur Geroksruhe. Er wurde erstmals 1555 als Rennweg erwähnt. Lehenwald gehörte einst zur Lehenburg.

Bevor wir jetzt in den Wald hineingehen liegt rechter Hand ca. 250 m, die Schillerlinde mit schönem Ausblick.

Schillerlinde, Anlage des Verschönerungsvereins von 1905.

Der Wanderweg setzt sich im Wald neben der Straße, Waldebene Ost, geradlinig fort. Vorbei am Raichberg mit seinem Funkturm geht es ca. 2,5 km bis zur Geroksruhe, unweit des Frauenkopfes.

Raichberg (420 m), Name deutet auf ehemaligen Besitz der Herren von Rechberg. Hier gibt es drei mittelalterliche Fundstellen von Steinwerkzeugen.

Frauenkopf (462 m), benannt nach einer ehemaligen Liebfrauenkapelle, 1508 erwähnt. Auf dem Frauenkopf steht der seit 1972 fertiggestellte Fernmeldeturm.

Hier endet für uns der dritte Wandertag. Wieder war es ein schöner, erlebnisreicher Tag.
Mit den Linien 15 und U4 fahren wir wieder nach Botnang zurück.

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