"Zwischen
Himmel und Meer"
Cinque Terre
Blick vom Punta Mesco auf die Cinque Terre
Bahnfahrt von Moneglia nach Levanto
Wanderung: Levanto - Punta Mesco - Monterosso
3 Std.
Monterrosso
- Vernazza 2 Std.
Bahnfahrt von Vernazza zurück nach Moneglia
Link Wanderkarte | Bilder vom Wandertag
Es ist Sonntag Morgen. Unseren ersten Wandertag
beginnen wir bei strahlender Morgensonne auf dem Bahnhof von
Moneglia. Mit der eigentlichen Wanderung starten wir erst in
Levanto, dem Tor zur Cinque Terre. Doch das Wichtigste "la
Ferrovia" die Eisenbahn, ohne die in der Cinque Terre wenig
geht, streikt heute. Das fängt ja gut an, denke ich bei mir!!
Nach vielem Hin und Her erhalten wir auch unseren Fahrschein in
der Bar um die Ecke, denn einen Fahrkartenschalter wie bei uns
gibt es hier nicht und die Auskunft, daß in 43 Minuten ein Zug
kommt, der auch in Levanto hält. Wir entschließen uns fürs
Warten und genießen die Sonne nach wochenlangem Regen bei uns
Zuhause. Nach italienischen 43 Minuten kam der Zug und los ging
die Fahrt von einem Tunnel in den anderen bis nach Levanto.
Vom Bahnhof aus durchliefen wir zunächst die Altstadt. Neubauten
und historische Stätten wechselten sich ab, bis wir am
Altstadthügel die Strandpromenade erreichten. Fast an deren
Ende, der Einstieg unscheinbar, führt ein Treppenweg hinauf zum
Castello di Levanto (16.Jh.). Kurz hinter der Burgruine ein
weiter Rückblick, zunächst auf Levanto und seine Küste, dann
hinüber bis nach Portofino.
Als ich den Blick wieder aufs Castello richte, traute ich meinen
Augen kaum, war das der Geheimtip, die Idylle Cinque Terre?! Eine
Schar von Italienern, bestimmt nicht weniger als 100. Vorne, in
der Mitte und hinten jeweils ein Führer, ausgestattet mit Funk,
dazu noch die Leute, ein Geschnatter, daß man sein eigenes Wort
nicht mehr verstand.
"Na das kann ja heiter werden"!!!!
Nach einigen "Buon giornos" reihen wir uns zögerlich
in den Menschenpulk ein. Im Gänsemarsch laufen wir die nächsten
20 Minuten. Der Weg, den ich als Pfad bezeichnen möchte, steigt
von hier durch Olivenhaine, ansonsten eher niedrige Vegetation,
vorbei an alten Bauernhäusern, immer leicht bergan bis zur
Straße, die zum Restaurant "La Giada dell Mesco" mit
schönem Panoramablick führt.
Hier verweilen wir ein wenig, lassen die Italiener an uns
vorbeiziehen und geben ihnen auch noch einen guten Vorsprung,
bevor wir auch das kurze Stück auf der Straße weitergehen.
Wir verlassen die
Straße, gehen rechts ab, erst leicht hinunter, bis dann noch
einmal ein etwas steiler Anstieg in einem dichten Steineichenwald
bewältigt werden muß. Danach folgt ein Wegstück durch
Weinterrassen, Obsthaine, Macchia und Mischwald mit stetigem
Blick aufs Meer. Wir erreichen den höchsten Punkt unserer
Wanderung dem Punta
Mesco auf 320 m bei der Weggabelung, die nach rechts zum
Semaforo (Leuchtturm) und zur Kirchenruine Sant' Antonio führt,
machen wir ersteinmal eine Rast. Trinken, Apfel essen, und wir
genießen den ersten Blick auf Monterosso und die Cinque Terre.
Nach der Rast gehen wir nach rechts weiter und erreichen nach
wenigen Minuten den bereits erwähnten Semaforo und die
Kirchenruine. Ich habe zwar weit und breit keinen Leuchtturm
gesehen, wahrscheinlich nennt man diesen Punkt hier bei der
Kirchenruine so.
Viel bedeutender
ist hier der schöne Ausblick über die gesamte Cinque Terre mit
seinen Dörfern bis zu den Felseninseln vor Portovenere und gen
Nordwesten bis zum Vorgebirge von Portofino.
Zu unseren Füßen, ca. 300 m. tiefer, liegt Monterosso
unsere nächste Etappe.
Die Sonne steht hoch am Himmel, nur hin und wieder schiebt sich
eine Wolke davor. Schweißtreibed ist dieser Abstieg durch
Pinienwald und Macchia, einem schmalen Pfad folgend, und über
nicht enden wollende hohe Treppenstufen geht es den Berg
hinunter. Noch ein kurzes Stück auf einem Asphaltsträßchen,
vorbei an Villen, die mit hohen Mauern umgeben sind, erreichen
wir bei der Statue Il Gigante den Ortsteil Fegina von Monterosso.
Wir gehen die Strandpromenade weiter, umlaufen den San Cristofero
Hügel und erreichen so die Altstadt von Monterosso. Hoch über
Monterossos Cristofero Hügel liegt die Wallfahrtskirche Madonna
di Soviore. Parallel zur Bahntrasse die Uferstrasse
aufwärts fast bis zum Hotel Porto Rocco, dann rechts ab, um das
Hotel herum in östlicher Richtung. Einen kleinen Bach entlang,
durch die terrassenartig angelegten Wein- und Obstgärten, auf
Stufen aufwärts.
Nach einer guten halben Stunde sind wir oben angekommen. Die 200
Meter Aufstieg haben uns sehr angestrengt, die Sonne auf dem
Rücken, die nicht enden wollenden Stufen unter den Wanderschuhen
und die Füße sind schwer wie Blei, da habe ich zu meinem
eingangs erwähnten Satz nichts mehr hinzuzufügen:
" Und nur wo Du zu Fuß warst, warst Du wirklich ".
Gott sei Dank, auf der Höhe war der Weg erst einmal
angenehm und relativ eben. Wir überquerten Hänge und
Taleinschnitte. Immer wieder müssen wir stehenbleiben, wir
kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Kaum ist Monterosso aus
unserem Blickwinkel verschwunden, genießen wir die Aussicht auf
Vernazza, Corniglia und im Hintergrund Manarola und unter uns das
blaue Meer. Ein kurzes Stück weiter, der Postkartenblick auf
Vernazza. Der Ort, die Landschaft, das Meer, eine ästhetische
Einheit. Mir fehlen die Worte!
Ein Treppenabstieg entlang alter Steinmauern bringt uns in das
Innere des reizvollen Ortes.
Vernazza ,
das Ziel unserer ersten Wanderung haben wir erreicht. Die kleine
Hafenpiazza hat es uns angetan, ein Cappuccino dazu ein Stück
Focaccia, von oben die Sonne, dazu ein erfrischendes Lüftchen,
was will man mehr?