"Zwischen Himmel und Meer"
Cinque Terre



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Der letzte Tag in der Cinque Terre

An unserem letzten Tag haben wir keine Wanderung mehr gemacht. Es ist für mich kaum denkbar, in der Cinque Terre zu wandern, ohne einen Besuch in den überaus reizvollen Küstenorte gemacht zu haben. Deshalb wollen wir das einzigartige Landschaftsbild und vor allem aber die Orte mit seinen emporwachsenden, verschachtelten Häuserfassaden in verschiedenen Farbtönen an uns vorbeiziehen lassen.
Auf dem Bahnhof von Moneglia angekommen, wie könnte es anders sein, 15 Minuten Verspätung. Keiner regt sich auf an diesem herrlichen Morgen. Spätestens, wenn der Zug hält, ist alles vergessen. "Statione" Riomaggiore, Cinque Terre. Was soviel wie "Fünf Länder" heißt. Aber in Ligurien bedeutet "Terra" einfach Dorf und eines der fünf alten Dörfer ist
Riomaggiore.

Vom Bahnhof gehen wir durch den langen Fußgängertunnel direkt in den Ortskern. Die relativ breite Hauptstrasse war früher das Flußbett des Rio Maijor, der heute ganz überdolt ist.
Zuerst die schmalen Treppenwege hinunter zum Minihafen. Abseits vom Ortskern auf einer Piazza am Felsufer werden gerade Tische und Stühle aufgestellt und lassen die bunte Häuserfront auf uns wirken.
Danach gehen wir hangaufwärts durch die lange Hauptstrasse bis hinauf zur Chiesa dll' Assunta, weiter nach links immer höher zu einem Aussichtspunkt bei der
Kirche
San Giovanni Battista .

Ein paar Schritte weiter stehen wir vor dem Haus des Cinque Terre- Landschaftsmalers Telemaco Signorini und betrachten die Gemälde an der Hausfront.

Die Treppengasse vollends hinauf, vorbei an einer kleinen Kapelle, um die gegen die Einfälle der Sarazenen errichtete Burgfestung aus dem 16. Jh. zu erreichen.
Herrlicher Blick auf das Dorf, den kleinen Hafen, das Meer, auf die andere Talseite zum Friedhof und noch etwas höher gelegen, zur Wallfahrtskirche
Madonna di Montenero

Von der Ruine der
Genueser Burg schlendern wir langsam Treppenwege hinunter zum Bahnhof. Das Gassengewirr die beeindruckende Aussicht, ein stimmungsvolles Bild an diesem Freitag Vormittag.

Hier am Bahnhof beginnt die am Meer entlangführende Promenade nach Manarola
"Via dell` Amore" . Sie war und ist auch heute noch wegen Erdrutsches gesperrt. Da bleibt uns nur noch der Zug und man glaubt es kaum, er kam sogar pünktlich. Wenige Minuten sind es bis der Schaffner ruft: "Statione" Manarola.

Auch Manarola hat zwischen Bahnhof und Hauptgasse einen Fußgängertunnel. Vieles erinnert uns beim ersten Anblick an Riomaggiore.
Die Hauptgasse ist etwas schmaler, aber auch überdolt. Die bunten Häuser stehen beidseitig des überdolten Bergbaches. Wir suchen vergeblich eine Piazza am Meer wie in Riomaggiore . Es gibt nur eine betonierte Terrasse, die über dem Flußbett und dem Fels überhängt.

Die Hauptgasse, auf der sich das Leben abspielt, durchlaufen wir immer leicht bergan, queren dabei noch einmal die Gleise und genießen beschauliche Ecken und Plätzchen. Weiter oben macht die Gasse eine leichte links Kurve, vorbei an einem alten Mühlrad, bis wir am oberen Ortsrand bei der gotischen Kirche
San Lorenzo ankommen. Neben dem freistehenden Glockenturm hat man Blick auf den Hügel Tre Croci.
Ein Künstler aus Manarola, Mario Andreoli, hat dort aus recyceltem Material einen Prozessionsweg mit lebensgroßen Figuren geschaffen. Zur Weihnachtszeit ist an dieser Stelle eine Lichterkrippe zu sehen.
Wenige Schritte nach der Kirche liegt der Bach noch offen. Hier verbindet noch eine der früheren elf steinernen Brücken die beiden Häuserseiten.
Ein Erinnerungsfoto wird noch geschossen, bevor es wieder hinab zum Fußgängertunnel und weiter zum Bahnhof geht.

Die Zeit verging wie im Fluge; deshalb entschließen wir uns, Corniglia zu überspringen. Vielleicht war es auch die lange Treppe zum Ort hinauf, die uns davon abhielt.

Der Zug braucht nur wenige Minuten nach Vernazza. Das Tal zum Meer hinab ist hier sehr eng, sodaß ein Teil des Zuges immer im Tunnel anhält. Gleißendes Licht empfängt uns an der Tunnelöffnung und eine Traumkulisse aus verschachtelten bunten Häuschen tut sich vor aus auf.

Wir gehen ein paar Schritte die Dorfstraße hinunter, rechts eine Trattoria, wie für uns geschaffen. Erst einmal einen halben Liter Hauswein bestellt und dann die Speisekarte studiert. Es gibt genügend Auswahl für unseren kleinen Hunger. Der guteWein und das leckere Essen animiert uns überhaupt nicht zum Aufbruch. Ganz besonders der Cinque Terre Wein hat es uns angetan.
Es ist viel Zeit vergangen, bis wir wieder durch verwinkelte Gassen und Torbögen, an bunten Hauswänden entlang und, nicht zu vergessen, über die überall vorhandenen Steintreppen schlendern.
Sie bringen uns zum mittelalterlichen Wachturm Torrione hinauf. Dort saugen wir wieder einmal den Postkartenblick auf Vernazza ein. Diesmal aber bei strahlendem Sonnenschein.

Plötzlich , viele deutsche Stimmen, eine Schulklasse stürmt den Hang herauf, das ist für uns Grund genug, hinunter zu gehen auf die Piazza am Hafen, es ist in Vernazza die Bühne auf der sich das Leben abspielt. Im Ligurischen heißt dieser Platz "u cantu de musse", was etwa mit "Schwatzecke" übersetzt werden könnte.

Auf der Piazza erhebt sich auch, direkt am Hafen, die Pfarrkirche
Santa Margherita di Antiochia .

Am Ende der Hafenmole breiten wir uns aus, genießen die Nachmittagssonne und den Blick auf die Piazza von Vernazza.

Ein herrlicher Tag geht langsam zu Ende, noch einmal durchlaufen wir die ganze Hauptgasse bis hinauf zum Bahnhof. Dort stellen wir fest, daß wir uns mit der Abfahrtszeit nach Monterosso vertan haben, es bleibt genügend Zeit für einen Abschieds-Cappuccino.

Mit leichter Verspätung bringt uns der Zug in den westlichsten und größten Ort der Cinque Terre nach Monterosso, der Bahnhof liegt eigentlich im Ortsteil Fegina. Wir gehen vom Bahnhof die Promenade hinauf, durch den Tunnel des Cristoforo Hügels direkt in die Altstadt von Monterosso al Mare.
Wir gehen gleich links in die alte Gasse, dabei stellen wir fest, der Ortskern ist weitläufiger als in den anderen Cinque Terre Orten, breite Gassen, keine Treppen dadurch ist auch die Lage nicht so aufregend.
Rechter Hand dann, die schwarz-Weiß gestreifte Fassade der Kirche
San Giovanni Battista . Der Ortskern ist oval, mit hübsch angelegten Ladengassen und kleinen Plätzen. Die wenigen Gassen haben wir schnell durchlaufen und stehen bereits wieder an der alten Bahntrasse, die die Altstadt von der Uferlinie trennt.
Arrividerci, wir nehmen Abschied von Monterosso al Mare und von einer einzigartigen Kulturlandschaft der Cinque Terre und seinen fünf Bilderbuch- Dörfern.
Der Zug bringt uns wieder zurück nach Moneglia.

 

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