Wandern in der südlichen Toskana ... 
... in dieser wundervollen Landschaft

vom 15.05.2006 bis 21.05.2006

Siena und seine Geschichte. 

Die Geschichte Sienas ist natürlich auch die Geschichte der Toskanas. 

Der Gründungslegende nach wurde Siena von Aschinus und Senius, den Söhnen von Remus, gegründet. Sie hatten sich mit ihrem Onkel Romulus zerstritten und waren in die Toskana geflohen. Ein Standbild der römischen Wölfin mit den saugenden Kindern vor dem Dom erinnert an diese Legende.

Zur Zeit der Etrusker und der Römer war Siena im Vergleich zu bedeutenderen Siedlungen wie Volterra, Chiusi und Arezzo von geringer Bedeutung. Seit dem Jahre 313 war die Stadt Bischofssitz. Trotzdem besaß Siena im Mittelalter bis zur Zeit der Langobarden nur bescheidene Güter. Gegen Ende des 9. Jahrhunderts entwickelte sich in der Stadt

Kleine Siedlungen und Burgen schlossen sich um den Stadtkern herum zusammen, und bereits Anfang des 12. Jahrhunderts hatte Siena einen städtischen Charakter und eine eigene Verwaltung. Gleichzeitig begannen die kriegerischen Auseinandersetzungen mit Florenz um die Kontrolle der Handelswege und Wegzölle.

Während in Florenz die Guelfen (Anhänger des Papstes) regierten, schlug sich Siena auf die Seite der Ghibellinen (Anhänger des Kaisers). Dafür erhielt die Gemeinde als Lohn für ihre Treue gegen Ende des 12. Jahrhunderts von Friedrich Barbarossa das Münzrecht und die Gerichtsbarkeit verliehen. Seit 1236 war Siena eine freie Stadtrepublik. Bei der Schlacht von Montaperti am 
4. September 1260 konnte Florenz vernichtend geschlagen werden. 
Obwohl 1269 wieder von Florenz besiegt, ging der 4. September als wichtiger Tag des Triumphes über die ewige Konkurrentin in die Stadtgeschichte ein.

Im 13. und 14. Jahrhundert hatte die Stadt ihre Blütezeit. Auf Grund ihrer strategischen Lage und der nahegelegenen Silberminen entwickelte sie sich zu einem Handels- und Finanzzentrum. In den Colline Metallifere (Metallhügel) hatte man Silber entdeckt, und aus den Besitzern der Silberminen wurden Geldverleiher. Siena entwickelte sich zur Bankenstadt. 1472 wurde die Bank Monte dei Paschi di Siena gegründet. Sie gehört heute zu den führenden Geldinstituten Italiens und ist einer der größten Arbeitgeber der Stadt.

Der Konkurrenzkampf beider Städte dauerte bis 1555 an. Nach einjähriger Belagerung wurde Siena endgültig von den Medicis in das Großherzogtum Toskana einverleibt. Die Herrschaft von Florenz endete erst 1860 mit der italienischen Einigung.


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Katharina von Siena - Stadtheilige von Siena  

Katharina von Siena
wurde als Caterina Benincasa als 24. Kind einer bürgerlichen Familie in eine schwierige Zeit hineingeboren. Bereits als Kind hatte sie erste Visionen. Mit 12 sollte sie verheiratet werden, weigerte sich jedoch und trat mit 16 gegen den Willen ihrer Eltern in den Dritten Orden der Dominikaner ein. Sie widmete sich intensiv der Pflege von Kranken und der Armenfürsorge.

Aus ihrem genuin religiös-kirchlichen Verständnis heraus entfaltete sie auch eine politische Wirksamkeit. Sie hielt öffentliche Ansprachen und brachte dabei - wenn sie es gerade aufgrund ihrer Verbundenheit mit der Kirche für nötig hielt - auch scharfe Kritik an den kirchlich und politischen Verantwortlichen an. Bald verbreitete sich ihr Ruf in ganz Europa und Menschen aus allen Ländern fragten sie um Rat - darunter selbst der Papst, den sie ihrerseits nicht schonte, sondern ihn auch prophetisch zurechtwies. Auflehnung gegen die päpstliche Autorität als solche war ihr jedoch fremd. So formulierte sie:

"Und selbst wenn der Papst ein fleischgewordener Teufel wäre, statt eines gütigen Vaters, so müssten wir ihm dennoch gehorchen, nicht seiner Person wegen, sondern Gottes wegen. Denn Christus will, dass wir seinem Stellvertreter gehorchen." (Brief 207)

1376 reiste Caterina nach Avignon. Sie überzeugte Papst Gregor XI., nach Rom zurückzukehren. Ein Jahr später begann das große Schisma, wobei Caterina Papst Urban VI. unterstützte. Auf seinen Wunsch zog sie nach Rom. Von dort aus kämpfte sie für die Einheit der Kirche und für eine Friedenslösung im krisengeschüttelten Italien.

Schwer krank starb Caterina mit erst 33 Jahren in Rom, nahe der Kirche S. Maria sopra Minerva. Von ihren sterblichen Überresten wurde das Haupt nach Siena gebracht und befindet sich heute in der Kirche San Domenico.

1461 wurde Caterina heilig gesprochen und 1939 zur Schutzpatronin von Italien ernannt. 1970 erhielt sie den Titel Kirchenlehrerin zugesprochen. Katharina von Siena wurde 1999 zur Mitpatronin Europas erhoben.

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