3. Tag,
Mittwoch 17.05.2006: Kultur und Kulinarisches im Chianti
Heute ist der zweite Wandertag. Bei herrlichem Wetter fahren wir von
Siena - mit dem Bus mitten
ins Anbaugebiet des Chianti Classico, nach Castellina in Chianti. Durch
den Ort hindurch, weiter bis zur Abzweigung Nittardi.
Hier ist der Einstieg unserer Wanderung.
Der kurvenreiche Weg führt über eine
gut angelegte Schotterstraße, von der man immer wieder mit herrlichen Ausblicken über die Täler
und Hügel des Chiantigebiets belohnt wird. |
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Unterwegs im
Chiantigebiet |
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Nach ca. 2 Stunden taucht auf der
rechten Seite ein Parkplatz auf und wir erblicken das vorzüglich
restaurierte, einstige Landgut Michelangelos, das Castello Nittardi.
Vom Parkplatz führt ein schmaler Fussweg, oder man geht das kurze
Stückchen Schotterstrasse hinunter und
erreicht auf beiden Wegen die heutige Fattoria Nittardi, ein Weingut
mit Jahrhunderte ater Tration.
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Kurz vor der Fattoria Nittardi |
Fattoria Nittardi |
Weinprobe - Fattoria Nittardi |
Im XVI.
Jahrhuntert gehörte das weitläufige Gut zum Besitz von
Michelangelo Buonarroti. Er baute seine eigenen Weine an und überbrachte diese dem
Papst
Benedictus XVI., der sich in seiner Antrittsrede als Bauer im
Weinberg des Herrn bezeichnete.
Unter Weinkennern ist dieses
Gebiet ein Begriff, ebenso bekannt ist auch das Olivenöl dieser Region.
Wir nehmen hier an einer kurzen Weinprobe teil und lassen uns
erzählen, dass der traditionell angebaute Chianti Classico
fast ausschließlich aus regionalen Sangiovese Trauben gekeltert
wird. Lediglich ein kleiner Anteil von Cannaiolo Trauben wird
benötigt, um den Wein runder und geschmeidiger zu machen. |
Nittardi verbindet
eine lange Geschichte mit dem Wein und der Kunst. Deshalb vergibt
Nittardi seit Anfang der 80er Jahre jedes Jahr an einen renommierten
Künstler den Auftrag, für eine limitierte Anzahl von Flaschen ein
Etikett und das dazugehörige seidene Einschlagpapier zu gestalten.
Auf dem Grundstück verteilt, kann man dann Werke von Größen wie
Friedensreich Hundertwasser, Raymond Waydelich, Paul Wunderlich und
Miguel Berrocal bewundern, um nur einige zu nennen.
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Fattoria Nittardi
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Wir setzen unsere Wanderung nach dieser
angenehmen Pause wieder fort, durchlaufen die für den Chianti typische
Hügellandschaft, bis der Magen sein Recht verlangt.
Am Horizont, Panzano |
Wohlverdiente Mittagspause
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Nach der Brotzeit, ein wenig bergab bis zu einer Autostrasse, weiter einige
100 Meter auf dieser bis zu einer kleinen Häusergruppe, wo rechts ein
Feldweg abzweigt, der uns hinunter zum Fluss Pesa bringt. Ein wenig
am Flusslauf der Pesa entlang, überqueren diesen und erreichen nach
einem steilen Anstieg den Ortseingang Panzano. Panzano ist ein kleines
Dorf im Herzen des Chianti Classico berühmt für seine Weinberge,
Olivenhaine und Hügel.
Blick auf Panzano |
Der
Anstieg hat uns alle geschafft, deshalb beschließen wir, durch den
Ort zu laufen und nicht über die mittelalterlichen Burg, die
einst als florentinische Grenzfeste gegen Siena diente. Am Ortsende
von Panzano wartet bereits der Bus auf uns.
Eine kleine Tour durch die Region Chianti schließt sich an.
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Bei Panzano
Als ersten Ort steuern wir, das auf
einem Hügel, mitten im Chianti gelegene Castellina in Chianti an. Wir
besichtigen etruskische Gräber, die uns aber nicht sehr beeindruckt
haben. Dafür haben wir von diesem Grabhügel eine herrliche Aussicht auf Castellina
und die umliegenden Weinberge und Wälder. Überragt wird der Ort von
einer gewaltigen Festung |
Castellina in Chianti
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Die Piazza mit San Niccolo
in Radda in Chianti |
Radda ist unser
nächstes Ziel. Der Ort liegt
auch auf einem kleinen Hügel, der
die Täler Val di Pesa und Val d'Arbia teilt.
Um 1400 wurde Radda in eine florentinische Festung verwandelt und war später
der Hauptort des Städtebundes im Chiantigebiet. Aus dieser Zeit sind noch
Überreste der Stadtmauer und alte Türme erhalten. |
Radda in Chianti
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