Wandern in der südlichen Toskana ... 
... in dieser wundervollen Landschaft

vom 15.05.2006 bis 21.05.2006

2. Tag, Dienstag 16.05.2006:  Die Landschaft der Sieneser Crete und der Nachmittag gehört der mittelalterlichen Stadt Siena.


Damit die Seiten nicht zu groß werden, habe ich den heutigen Tag in 2 Teile geteilt. 
Teil 1 - Wanderung, Sieneser Crete
Teil 2 - Siena - Stadtbesichtigung

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Teil 2 - Siena - Stadtbesichtigung

Stadtführung:

Siena und seine Geschichte, bitte hier klicken. 

Nachdem wir uns im Hotelrestaurant gestärkt haben und auf der Hotelterrasse auch noch ein wenig entspannen konnten, waren wir zur Stadtführung bereit. Wir gehen durch die Via del Capitano, an deren Ende sich die Piazza del Duomo mit dem Dom befindet. Ich denke mir, ein märchenhafter Anblick, wenn er nicht eingerüstet ist. 
Dies ist auch unser
Treffpunkt für die Stadtführung. Wir suchen ein schattiges Plätzchen und können beim Anblick der Fassade nur die feinen Details der Bildhauerarbeiten aus Marmor, die goldenen Mosaiken und die hochaufragenden Spitzen erahnen. 

Ein Viertel stündchen verging und unser Stadtführer erschien. Es war wohl eine stadtbekannte Persönlichkeit. Es gab kam jemand, den er nicht kannte.

Ab jetzt lauschten wir nur noch den Ausführungen unseres Stadtführers:


Dom Santa Maria

An dieser Stelle, es ist die höchste, auf 346,4 m Höhe erhebt sich der mächtige Dom Santa Maria majestätisch über die Stadt - natürlich ein Bauwerk italienischer Gotik. Hinter dem Baugerüst der Fassade, ganz besonders im oberen Teil ist der Dom reich an Ornamenten, Statuen, Mosaiken und Skulpturen ausgestattet. Der Dom von Siena ist der heiligen zum Himmel aufgefahrenen Muttergottes geweiht. Der Baubeginn geht wahrscheinlich auf die Mitte des 12. Jahrhunderts zurück. Die jetzige Gestalt mit Kuppel, Querschiff und Chorschluss stammt allerdings aus dem 13. Jahrhundert. Ungefähr um 1250 begannen namhafte Künstler mit der Innenraumausstattung. Ab 1297 entstanden die Skulpturen von Giovanni Pisano an der Fassade.

                               Zuckerbäckerfassade                                          Dom Santa Maria                     Innen ist er auch schwarz-weiß gestreift 

Der Innenraum ist wie ein riesengroßes Museum inmitten eines Säulenwaldes.

Die Wände der dreischiffigen Basilika mit hohen rundbogigen Arkaden sind in den Farben Sienas, Schwarz und Weiß, quer gestreift. Unterhalb des umlaufenden Gesims hängen im gesamten Langhaus die unzähligen Porträtbüsten von Päpsten aus dem Jahrhundert. Die Kanzel von Nicola Pisano (1266-68) und seinen Gehilfen (darunter Arnolfo di Cambio, Baumeister in Florenz, und sein Sohn Giovanni) ist eine der vier berühmten Kanzeln der Pisani (die anderen befinden sich im Dom und im Baptisterium von Pisa und in der Kirche Sant' Andrea in Pistoia). Der achteckige Kanzelkörper ruht auf neun Säulen. An den Seiten schildern Reliefs mit ausdrucksstarken Figuren Szenen aus dem Leben Christi.

Wir verlassen den Dom aber nicht, ohne uns die Erklärungen über den abgedeckten Fußboden anzuhören. Er führt aus, dass 
sogar der Fußboden mit seinen Bildern  ein Kunstwerk ist. Vom 15. bis ins 16. Jahrhundert entstanden 56 Felder, die als Einlegearbeiten, aus Marmor oder in monochromer Ritzzeichnung angelegt sind. Bei den älteren Marmorplatten sind die Fugen mit Teer aufgefüllt. Zum Schutz sind sie meistens bedeckt und werden manchmal zu besonderen Anlässen freigelegt.

Vom Dom aus durchlaufen wir mehrere Gässchen bis zur Piazza del Campo, dem Herz der Stadt, und von den Sienesen nur il Campo genannt und ist das Herz der Stadt.

Il Campo

Der muschel- und fächerförmige Rathausplatz ist mit Backsteinen im Fischgrätmuster angelegt und mit weißen Travertinstreifen radial unterteilt. Das Bodenniveau fällt bis zum Palazzo Publico insgesamt 10 Meter ab. Durch die Musterung wird der Blick unweigerlich auf das Rathaus gezogen. Ihm gegenüber in der Mittelachse des Platzes steht die Fonte Gaia (heitere Quelle). Der kunstvoll eingefasste Brunnen stammt von Sienas berühmtesten Bildhauer Jacopo della Quercia (1412-1419). Seine lebhaften Renaissance-Reliefs bilden einen schönen Kontrast zur gotischen Umgebung.


PalazzoPubblico mit Torre del Mangla

Nach der siegreichen Schlacht von Montaperti setzte in Siena eine große Bautätigkeit ein.1297 begannen die Stadtherren mit dem Rathausbau. Ursprünglich bestand er nur aus einem dreigeschossigen Mittelbau, das Obergeschoss wurde 1305, die Seitenflügel 1307 und der Torre del Mangia (1325-44) hinzugefügt. 

Der Rathausturm ist das Wahrzeichen der Stadt. Obwohl er an der niedrigsten Stelle der Stadt steht, überragt er mit seinen 102 m alle anderen Türme.


Piazza Salimbeni
Unser Stadtführer geleitete uns durch enge Gassen, am gotischen Palazzo Salimbeni, an der gleichnamigen Piazza, die aus dem aus dem 14. Jahrhundert stammt, vorbei. Bei einem kurzen Stop erfahren wir, dass die Piazza Salimbeni  von drei Palästen umrahmt wird:
Palazzo Tantucci (Renaissance),
Palazzo Salimbeni (Gotik) und
Palazzo Spannocchi (Renaissance),

und dass 1472 hier im Palazzo Salimbeni die erste Bank der Welt gegründet wurde, die noch heute aktive "Monte dei Paschi". Siena war berühmt für seine stabile Währung - Fürsten und Kardinäle kamen hier zum Geldpumpen vorbei.

Nach einigen Minuten erreichen wir die etwas außerhalb auf einem Hügel liegende imposante Backsteinbasilika San Domenico. 

Backsteinbasilika San Domenico


Katharina von Siena

Der sienesische Adlige Fortebraccio Malavolti schenkte 1225 den Dominikanern ein Baugelände auf einem Hügel im Westen der Altstadt. Mit der finanziellen Unterstützung reicher Bürger gelang es den Mönchen des Bettelordens in nur vierzig Jahren, die gewaltige Backsteinkirche mit einer betont schlichten Fassade fertig zu stellen. Anfang des 14. Jahrhunderts fügte man ein Querschiff hinzu. Wie bereits beim Dombau war auf Grund der Hanglage der Bau einer Unterkirche als Krypta erforderlich.

In der Capella delle Volte (Kapelle der Gewölbe) im Westteil ist die älteste Darstellung der Katharina zu sehen. Auf dem Fresko von Andrea Vanni (1380) ist die Heilige in Ordenstracht gemalt. Sie hält einen Blütenzweig in der linken Hand, mit der Rechten segnet sie eine vor ihr knieende Frauengestalt. Die Capella di Santa Caterina an der Südseite birgt Fresken mit Szenen aus dem Leben der Heiligen Katharina von Siena und ihre Kopfreliquie.

 

Das"Geheirnnis" der deutschen Kapelle in der Basilika San Domenico

Friedrich II. von Hohenstaufen trieb die Gründung von Universitäten stark voran. Deshalb war auch die erste Zeit der Sieneser Universität im 14. Ih. deutsch geprägt bzw. die Uni wurde von vielen deutschen Studenten besucht. Viele starben auch in Siena, die meisten von ihnen waren adliger Herkunft. Da man ja damals nur in bzw. unter der Kirche (geweihte Erde) begraben werden konnte, kauften sich viele dieser begüterten Studenten "ihre" Grabstelle in der Krypta von San Domenico. In Erinnerung an die zahlreichen deutschen Studenten wurde ihnen dann eine ganze Seitenkapelle gewidmet. Böse Zungen behaupten auch, dass viele von ihnen außer bei Duellen und durch Krankheiten auch durch übermäßigen Weingenuss starben und dass sie sich im Sarg ein kleines Reservoir anlegten, um so auch im Jenseits immer mit Wein versorgt zu werden!


Blick auf Siena und Dom
Es ist Spätnachmittag, die Sonne steht schon tief, als wir aus der Basilika San Domenico kommen. Hier geht auch unsere Stadtführung zu Ende.

Mit einem Blick auf den Dom verabschieden wir den Stadtführer und bedanken uns für die vergangenen zwei Stunden, Siena intensiv.

Wir schlendern ganz langsam wieder zurück auf den Campo und lassen dort in fröhlicher Runde den Tag ausklingen.

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