2. Tag,
Dienstag 16.05.2006: Die
Landschaft der Sieneser Crete und der Nachmittag gehört der
mittelalterlichen Stadt Siena.
Damit die Seiten nicht zu groß werden,
habe ich den heutigen Tag in 2 Teile geteilt.
Teil 1 - Wanderung, Sieneser Crete
Teil 2 - Siena -
Stadtbesichtigung
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Teil 2 - Siena - Stadtbesichtigung
Stadtführung:
Siena und seine Geschichte, bitte hier klicken.
Nachdem wir uns im Hotelrestaurant gestärkt haben und auf der
Hotelterrasse auch noch ein wenig entspannen konnten, waren wir zur
Stadtführung bereit. Wir gehen durch die
Via del Capitano, an deren Ende
sich die Piazza del Duomo mit
dem Dom befindet. Ich denke mir, ein märchenhafter
Anblick, wenn er nicht eingerüstet ist.
Dies ist auch unser Treffpunkt für die Stadtführung. Wir suchen ein schattiges Plätzchen
und können beim Anblick der Fassade nur
die feinen Details der Bildhauerarbeiten aus Marmor, die goldenen Mosaiken und die
hochaufragenden Spitzen erahnen.
Ein Viertel stündchen verging und unser Stadtführer erschien. Es
war wohl eine stadtbekannte Persönlichkeit. Es gab kam jemand, den
er nicht kannte.
Ab jetzt lauschten wir nur noch den Ausführungen unseres
Stadtführers:
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Dom Santa Maria
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An dieser Stelle, es ist die höchste, auf 346,4 m Höhe erhebt sich der mächtige Dom Santa Maria
majestätisch über die Stadt -
natürlich ein Bauwerk
italienischer Gotik. Hinter dem Baugerüst der Fassade, ganz
besonders im oberen Teil ist der Dom reich an Ornamenten, Statuen,
Mosaiken und Skulpturen ausgestattet. Der Dom von
Siena ist der heiligen zum Himmel aufgefahrenen Muttergottes geweiht. Der
Baubeginn geht wahrscheinlich auf die Mitte des 12. Jahrhunderts
zurück. Die jetzige Gestalt mit Kuppel,
Querschiff und Chorschluss stammt allerdings aus dem 13. Jahrhundert.
Ungefähr um 1250 begannen namhafte Künstler mit der
Innenraumausstattung. Ab 1297 entstanden die Skulpturen von Giovanni
Pisano an der Fassade.
Zuckerbäckerfassade
Dom Santa Maria
Innen ist er auch schwarz-weiß gestreift |
Der Innenraum ist wie ein riesengroßes Museum inmitten eines
Säulenwaldes.
Die Wände der dreischiffigen Basilika
mit hohen rundbogigen Arkaden sind in den Farben Sienas, Schwarz und
Weiß, quer gestreift. Unterhalb des umlaufenden Gesims hängen im
gesamten Langhaus die unzähligen Porträtbüsten von Päpsten aus dem
Jahrhundert. Die Kanzel von Nicola Pisano
(1266-68)
und seinen Gehilfen (darunter Arnolfo di Cambio, Baumeister in Florenz,
und sein Sohn Giovanni) ist eine der vier berühmten Kanzeln der Pisani
(die anderen befinden sich im Dom und im Baptisterium von Pisa und in der
Kirche Sant' Andrea in Pistoia). Der achteckige Kanzelkörper ruht auf
neun Säulen. An den Seiten schildern Reliefs mit ausdrucksstarken Figuren
Szenen aus dem Leben Christi.
Wir verlassen den Dom aber nicht, ohne uns die Erklärungen über den
abgedeckten Fußboden anzuhören. Er führt aus, dass
sogar
der Fußboden mit seinen Bildern ein Kunstwerk ist.
Vom 15. bis ins 16. Jahrhundert
entstanden 56 Felder, die als Einlegearbeiten, aus Marmor oder in
monochromer Ritzzeichnung angelegt sind. Bei den älteren Marmorplatten
sind die Fugen mit Teer aufgefüllt. Zum Schutz sind sie meistens bedeckt
und werden manchmal zu besonderen Anlässen freigelegt.
Vom Dom aus durchlaufen wir mehrere Gässchen bis zur Piazza del Campo,
dem Herz der Stadt, und von den Sienesen nur il Campo genannt und ist das Herz der Stadt.
Der muschel- und fächerförmige Rathausplatz ist mit Backsteinen im
Fischgrätmuster angelegt und mit weißen Travertinstreifen radial
unterteilt. Das Bodenniveau fällt bis zum Palazzo Publico insgesamt 10
Meter ab. Durch die Musterung wird der Blick unweigerlich auf das Rathaus
gezogen. Ihm gegenüber in der Mittelachse des Platzes steht die Fonte
Gaia (heitere Quelle). Der kunstvoll eingefasste Brunnen stammt von Sienas
berühmtesten Bildhauer Jacopo della Quercia (1412-1419). Seine lebhaften
Renaissance-Reliefs bilden einen schönen Kontrast zur gotischen Umgebung.
PalazzoPubblico
mit Torre del Mangla |
Nach der siegreichen Schlacht von
Montaperti setzte in Siena eine große Bautätigkeit ein.1297 begannen die
Stadtherren mit dem Rathausbau. Ursprünglich
bestand er nur aus einem dreigeschossigen Mittelbau, das Obergeschoss
wurde 1305, die Seitenflügel 1307 und der Torre del Mangia (1325-44)
hinzugefügt.
Der Rathausturm ist das Wahrzeichen
der Stadt. Obwohl er an der niedrigsten Stelle der Stadt steht, überragt
er mit seinen 102 m alle anderen Türme.
Piazza Salimbeni |
Unser Stadtführer
geleitete uns durch enge Gassen, am gotischen Palazzo Salimbeni, an der gleichnamigen Piazza,
die aus dem aus dem
14. Jahrhundert stammt, vorbei. Bei einem kurzen Stop erfahren wir, dass die
Piazza Salimbeni von drei Palästen umrahmt wird:
Palazzo Tantucci (Renaissance),
Palazzo Salimbeni (Gotik) und
Palazzo Spannocchi (Renaissance),
und dass
1472 hier im Palazzo Salimbeni die erste Bank der Welt gegründet wurde, die noch heute
aktive "Monte dei Paschi". Siena war berühmt für seine
stabile Währung - Fürsten und Kardinäle kamen hier zum Geldpumpen
vorbei. |
Nach einigen Minuten erreichen wir die etwas außerhalb
auf einem Hügel liegende imposante Backsteinbasilika San Domenico.
Backsteinbasilika San
Domenico |
Katharina von Siena |
Der sienesische Adlige Fortebraccio
Malavolti schenkte 1225 den Dominikanern ein Baugelände auf einem Hügel
im Westen der Altstadt. Mit der finanziellen Unterstützung reicher
Bürger gelang es den Mönchen des Bettelordens in nur vierzig Jahren, die
gewaltige Backsteinkirche mit einer betont schlichten Fassade fertig zu
stellen. Anfang des 14. Jahrhunderts fügte man ein Querschiff hinzu. Wie
bereits beim Dombau war auf Grund der Hanglage der Bau einer Unterkirche
als Krypta erforderlich.
In der Capella delle Volte
(Kapelle der Gewölbe) im Westteil ist die älteste Darstellung der
Katharina zu sehen. Auf dem Fresko von Andrea Vanni (1380) ist die
Heilige in Ordenstracht gemalt. Sie hält einen Blütenzweig in der
linken Hand, mit der Rechten segnet sie eine vor ihr knieende
Frauengestalt. Die Capella di Santa Caterina an der Südseite birgt
Fresken mit Szenen aus dem Leben der Heiligen
Katharina von Siena und ihre Kopfreliquie.
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Das"Geheirnnis"
der deutschen Kapelle in der Basilika San Domenico
Friedrich II. von Hohenstaufen
trieb die Gründung von Universitäten stark voran. Deshalb war auch
die erste Zeit der Sieneser Universität im 14. Ih. deutsch geprägt
bzw. die Uni wurde von vielen deutschen Studenten besucht. Viele
starben auch in Siena, die meisten von ihnen waren adliger Herkunft.
Da man ja damals nur in bzw. unter der Kirche (geweihte Erde)
begraben werden konnte, kauften sich viele dieser begüterten
Studenten "ihre" Grabstelle in der Krypta von San
Domenico. In Erinnerung an die zahlreichen deutschen Studenten wurde
ihnen dann eine ganze Seitenkapelle gewidmet. Böse Zungen behaupten
auch, dass viele von ihnen außer bei Duellen und durch Krankheiten
auch durch übermäßigen Weingenuss starben und dass sie sich im
Sarg ein kleines Reservoir anlegten, um so auch im Jenseits immer
mit Wein versorgt zu werden! |
Blick auf Siena und Dom |
Es ist Spätnachmittag,
die Sonne steht schon tief, als wir aus der Basilika
San Domenico kommen. Hier geht auch unsere Stadtführung zu Ende.
Mit einem Blick auf den Dom verabschieden wir den Stadtführer
und bedanken uns für die vergangenen zwei Stunden, Siena intensiv.
Wir schlendern ganz langsam wieder zurück auf den Campo
und lassen dort in fröhlicher Runde den Tag ausklingen.
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