4. Tag,
Donnerstag, 18.05.2006: San Gimignano
Damit die
Seiten nicht zu
groß werden, habe ich den heutigen Tag in 2 Teile
geteilt.
Teil 1 - San
Gimignano
Teil 2 - Wanderung
um San Gimignano
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Teil 2 - Wanderung um San Gimignano
Wie schon gesagt, haben wir San Gimignano durch die Porta San Matteo
verlassen. Gehen eine AsphaltStraße hinunter, links ab durch ein
Industriegebiet folgen wir immer dem Fahrweg, bis wir endlich die letzten
Häuser hinter uns lassen. Nun geht es an Reben und Nutzgärten
vorbei.
Und immer wieder werden die Türme von San Gimignano
sichtbar. |
Blick auf San Gimignamo
Bei einer kleinen Häusergruppe kommen wir
auf eine Weggabelung. Im Nachhinein ist es klar, hier hätten wir uns
rechts halten sollen, aber, aber... ...fast schlagartig
waren Reben, Olivenhaine und Panorama von San Gimignano vorbei und nur noch
Wald, Wald und noch einmal Wald.
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Nur noch, zum Teil fast unüberwindbare
Hindernisse. Wir haben aber alles gemeistert. Immer leicht
bergan ging es weiter. Ich denke so zwei Stunden. Nichts als
Bäume! Wir kamen uns vor wie im Schwarzwald. Die einzige Freude
für das Auge waren die am Wegrand hier überall blühenden wilden
Alpenveilchen.
Ein Ersatz für den versprochenen "Panoramaweg mit grandioser
Aussicht - immer die Türme vor Augen" ist das natürlich
nicht.
Ich denke aber, es sei unserem Wanderführer Dr. Gund verziehen. Er
hat uns hervorragend, es gibt da kein Wenn und kein Aber, durch die
Geschichte der Toskana und auf allen anderen Wanderungen geführt.
Und obendrein ist er ja kurzfristig eingesprungen.
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Die ersten Stimmen werden laut nach einer
längeren Rast. Aber wie an solchen Tagen üblich, ist heute auch die
Platzsuche nicht einfach. Letztendlich haben wir ihn gefunden! Gott sei
Dank, haben wir genügend Verpflegung dabei, damit der Magen nicht auch
noch leiden muss.
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Nach der Rast, siehe
da,
der Wald hört auf.
Es gibt doch noch Felder, nicht nur Wald.
Endlich wieder Fotomotive!
Wir hören Fahrgeräusche, eine AutoStraße muss in der Nähe sein.
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Und so
war es auch. Vor uns die Straße, wie eine Erlösung. Wenige Minuten
der Straße entlang und wir stehen vor einem Ortsschild mit der
Aufschrift "Cellole" und in der Ferne am Horizont sieht
man San Gimignano liegen. Es sind wieder klare Verhältnisse, dort
wollen wir hin. Unklar ist nur der Wanderweg. Nach einigem Hin und Her, entscheidet immer der, der das Sagen hat und das ist unser
Wanderführer - wir gehen an der Straße entlang. Nicht schön, aber
was sein muss, muss sein. |
Am Horizont, San Gimignano
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Pieve di Cellole
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Von hier
aus nehmen wir den heissen Asphalt unter die Füsse, immer an der Straße
entlang bis nach San Gimignano. Und von oben brennt die Sonne. Es
ist eine mörderische Tour. Erschöpft erreichen wir die ersten
Häuser von San Gimignano. Im nächsten Lebensmittelgeschäft wird
erst einmal Wasser gekauft und davor eine kurze Erholpause
eingelegt. |
Blick auf San Gimgnano |
Blick von der Festung (Rocca
Montestaffoli) |
Wir
betreten die Stadt San Gimignano wieder durch die Porta San Matteo
und gehen in der gleichnamigen Straße weiter. Sie ist durchaus noch
ursprünglich, es handelt sich doch hier um die Einkaufsstraße der
Einheimischen. Wir schlendern die Straße entlang bis zur Piazza Duomo, dort
dann rechts am Dom vorbei in die Via della Rocca, hinauf zur Festung Rocca Montestaffoli. Am höchsten Punkt des Ortes erheben
sich die Ruinen der ehemaligen Befestigungsanlage, die 1353 von den
Florentinern erbaut worden war. Der fünfeckige Grundriss mit
Ecktürmen und die Mauern sind noch erhalten. Das Innere dient heute
als kleiner Stadtpark. Vom einzig noch erhaltenen Turm hat man den
besten Blick auf die Türme San Gimignanos. |
Bilck von der Stadtmauer, San
Gimignano
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Piazza della Cisterna mit
Ziterne
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Es ist
wunderschön jetzt an diesem Spätnachmittag durch die Gassen zu
schlendern und dem Treiben zuzuschauen. Eine ganz andere Atmosphäre als heute Morgen die Gassen gefüllt waren mit
Marktständen. Vergessen ist auch der lange Fußmarsch und die
Hitze.
Wir sind an der Piazza della Cisterna angekommen - ein wunderschöner
Platz er hat die Form eines ungleichmäßigen, ansteigenden Dreiecks
und ist umringt von hohen Palästen. In der Mitte steht auf einem
hohen Sockel eine Zisterne aus grauweißem Travertin aus dem Jahre
1273. Jahrhundertelang zogen die Bewohner aus diesem Brunnen mit
Stricken ihr Wasser hoch. |
Piazza della Cisterna |
Wieder geht ein erlebnisreicher Tag zu Ende. Viel
gehört über die Geschichte und
die Fresken im Dom von San Gimignano.
Vor den Toren, bei der Porta San Giovanni, wartet der Bus, der uns am späten Nachmittag nach Siena
zurückbringt. |
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