Herzlich willkommen auf unserer Reise durch
 Südost-England

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4. Tag - Sonntag, 31.05.2015
Maidstone -
Canterbury - Maidstone

An unserem vierten Tag fuhren wir nach dem Frühstück nach Canterbury. Im Südosten, in der lieblichen Landschaft Kents, liegt Canterbury. 
Eine Stadt mit zweitausendjähriger Geschichte.

Das Wetter war nicht optimal, es wehte uns ein kühler Wind um die Nase. Es regnet zwar nicht, der Himmel war aber Wolken verhangen.

Vom Busparkplatz aus, wollten wir es den mittelalterlichen Pilgern gleichtun. 

Mit einem kleinen Spaziergang am Fluss Stour entlang, betraten wir  Canterbury wie damals, durch das historische West Gate.


West Gate

Das West Gate wurde um 1380 errichtet. Mit seinen zwei kraftvollen Rundtürmen, mit Zugbrücke und Fallgatter, eines der besterhaltenen Stadttore Englands. 

Gegenüber an der Guildhall vorbei, die aus der Kirche Holy Cross entstanden ist, spazierten wir die lange High Street entlang, bis zur Kathedrale.


Guildhall (links) - West Gate (rechts)


High Street


Das historische Zentrum besteht aus engen Straßen mit vielen Geschäften und Cafés, die immer wieder einen Blick auf die Kirchtürme der Kathedrale erlauben.
Sehr romantisch neben der Eastbridge gelegen, überblicken wir die Weberhäuser aus dem 14.Jh. ln den spitzgiebeligen Fachwerkbauten der Weberhäuser fanden die flämischen und französischen Hugenotten eine neue Heimat. Da sie hervorragende Handwerker waren und ihre Webkunst sehr begehrt war, nahm man sie gern auf.
Durch die Fußgängerzone führt ein Kanal des Flusses Stour an dem ein "Ducking Stool" zu sehen  ist. Diese Ducken-Hocker sind freischwingende Stühle über dem Fluss, die früher zur Strafe von ungehorsamen Frauen verwendet wurden. Es war ein Instrument der Strafe, bestehend aus einem Stuhl, in dem die Straftäterin ins Wasser untergetaucht wurde. 


Wir lassen uns durch den Wind und den Wolkenverhangenen Himmel aber nicht beirren und gehen an dem schönen Fachwerkbau vorbei, in dem Königin Elisabeth I einmal genächtigt hat.

Durch eine Seitengasse gelangen wir auf den Buttermarket, ein Gewirr aus anmutigen Fachwerkbauten, zusammengewürfelten Bürgerhäusern aus allen Epochen, einem Marktkreuz in der Mitte und dem mit Baugerüst verhangenen "Christ Church Gate". 
Es ist der Haupteingang zur Domfreiheit.

Wir hatten noch ein wenig Zeit bis zur Kathedralen Besichtigung und spazierten weiter durch die Altstadt. 

Der Uhrenturm war Teil einer großen, mittelalterlichen Kirche, die 1942 während eines Bombenangriffs zerstört wurde. 
Die Ruinen der Kirche wurden abgerissen, der im späten 14. Jh. errichtete Turm wurde erhalten. 

Jetzt wenden wir uns unserem Hauptziel zu, das ist natürlich die Kathedrale, und gehen in Richtung Haupteingang zur Domfreiheit.

Man betritt die Domfreiheit durch das Christ Church Gate. Der Blick wandert sofort zu der riesigen, romanisch / gotischen Kathedrale, die von ihrem mächtigen Vierungsturm dominiert wird. 

1988 wurde sie von der UNESCO in das Weltkulturerbe aufgenommen. Sie hat eine lange Geschichte hinter sich: Ereignisse wie Neu- und Umbauten, Großbrände, Einfälle der Wikinger, ein schweres Erdbeben und mehr. 

Canterbury ist das anglikanische Zentrum Englands mit weltweit 70 Mio. Gläubigen und Sitz des Erzbischofs. Seine Kathedrale ist eine der größten Sakralbauten auf Englischem Boden und schon beeindruckend. Wir betraten, die Kathedrale, durch den Südwesteingang. Im Jahre 1170 wurde Erzbischof Thomas Becket in der Kathedrale ermordet und seither hat die Kathedrale Tausende von Pilgern angezogen.

Im Innenraum der Kathedrale öffnet sich der Blick durch das hohe, lichte Langhaus, es ist mit 100 m eines der längsten Kirchenschiffe in Europa. 

Es wurde im 14. Jh. umgebaut und ist für England ein typischer Stil der Spätgotik. 
Es beeindruckt natürlich auch durch die Betonung der Höhe, die Pfeiler öffnen sich zu einem fächerförmigen Rippengewölbe.

Dieser typische Stil der Englischen Spätgotik verdankt ihren Namen durch die senkrechten Linien mit seinen schlanken, hoch aufschießenden Pfeilern bis zum steinernen Lettner der Chorschranke.


Vor der Chorschranke, hoch über der Vierung, wo Hauptschiff und Querschiff sich kreuzen, ist dieses wunderbar zart ausgestaltete Fächergewölbe des Bell Harry Tower zu sehen, dessen Name auf die Glocke im Turm zurückgeht. 

Dahinter durch den Lettner hindurch erreichen wir den Chor 
und darüber hinaus führt ein langer roter Teppich durch das Presbyterium zum Hochaltar.

Der Chor von 1184 ist einer der längsten Kathedralchöre in England. Er zeigt die vornehme Nüchternheit des frühgotischen Stils, der hier erstmals in England seinen Niederschlag fand.

Wir kommen jetzt in die Dreifaltigkeitskirche. Hier an dieser Stelle, wo die Kerze brennt, wurde Erzbischof Thomas Becket am 29. Dezember 1170 ermordet. 
Vor der Gedenkplatte knieten auch Papst Johannes II und Erzbischof im Jahr 1982 nieder, als Geste der Aussöhnung der beiden Kirchen, die so lange verfeindet waren. 

Thomas Becket ist eine wichtige Figur in der Geschichte der Kathedrale. Der Mord an Thomas Becket war eine Ungeheuerlichkeit, die die gesamte Christenheit zutiefst erschütterte. Er war ein sehr fähiger Lordkanzler unter König Heinrich II gewesen, bis er als Erzbischof von Canterbury eingesetzt wurde. 
Er hat das Amt des Erzbischofs nur zögernd angenommen - wusste er doch, dass der Konflikt zwischen Kirche und Staat, zwischen den autokratischen Machtansprüchen des Königs und der Eigengesetzlichkeit der römisch-katholischen Kirche zu einem Bruch mit dem König führen musste.
Entgegen der Hoffnungen des Königs verfolgte Thomas Becket danach kirchliche Ziele, die sich den Interessen des Königs widersetzten. Das führte dazu, dass er im Dom zu Canterbury am 
29. Dezember 1170 von vier königlichen Rittern ermordet wurde. 

Auf der Südseite, im Umgang der Dreifaltigkeitskirche, befindet sich das Grabdenkmal von Edward, dem Schwarzen Prinzen, einer der legendären Personen der englischen Geschichte. 

Unter einem Baldachin ruht der Sarkophag des Schwarzen Prinzen. 
Die bronzene Gestalt zeigt ihn in voller Rüstung; er war ein fanatischer Kämpfer im Hundertjährigen Krieg.


König Heinrich IV, und  Königin Johanna

Zu den Leuten, die in der Kathedrale begraben sind, gehören König Heinrich IV, und seine zweite Frau Königin Johanna von Navarra. 
Er ist der einzige englische Monarch, der hier statt in der Westminster Abbey in London beerdigt wurde.

An der Ostseite des Kreuzganges liegt der Kapitelsaal (Bild links).

Das beeindruckende Kapitelhaus mit seiner prächtigen Decke kann heutzutage für festliche Anlässe gebucht werden. 

Margaret Thatcher und Francois Mitterrand unterzeichneten hier 1986 den Vertrag zum Bau des Kanaltunnels.
      
Das Bleiglasfenster am Ende des Saals ist im 19. Jh. gespendet worden, um Königin Victoria als junge Frau darstellen zu können. Man sieht sie im Glasfenster, in der unteren Reihe ganz rechts.

Der große Kreuzgang wurde im 14 Jht. errichtet. Er war der zentrale Hof für die Mönche.
Hier kann man im Gewölbe über 800 Wappen von Wohltätern, die mit ihrem Geld den Wiederaufbau des alten Kreuzgangs ermöglichten, sehen.


Beeindruckt von der Geschichte der Kathedrale betraten wir das Freie um wieder durch die alten Gassen mit den Fachwerkhäusern aus der Tudorzeit zu spazieren und 
gönnen uns vor der Rückfahrt ins Hotel in einem Tea-Room nach britischer Lebensart einen Cream Tea und Scones.