|
Herzlich willkommen auf unserer
Reise durch
Südost-England |
|
|
8. Tag
- Donnerstag, 04.06.2015
Salisbury - Mottisfont Abbey Garden
- Winchester
- Salisbury |
Das
kleine Winchester (30 000 Einwohner) ist die Hauptstadt von Hampshire: Eine
Hommage an die Vergangenheit, denn bis um 1200 war Winchester Königshof
und
Reichshauptstadt von England. |
|
Nach einer kurzen Fahrt durch
malerisch kleine Ortschaften erreichten wir in Winchester das östliche Ende der Hauptstraße.
Dieser Platz wird von der
King Alfred Statue markiert, er
war ab 871 König und konnte die Wikinger erfolgreich abwehren.
Hier haben wir
unsere Stadtbesichtigung mit Kathedrale begonnen. |
|
Auf
unserem Weg zur Kathedrale kamen wir am Rathaus vorbei, das aus viktorianischer
Zeit stammt.
|
Wir gingen gemütlich durch die Altstadt und
beobachten das rege Treiben, bis wir den ersten Blick auf die Kathedrale hatten. |
Trotz der verschiedenen
Baustile, von der Romanik bis zur Spätgotik, präsentiert sich das Gotteshaus
als eine harmonische, aber prunklose Einheit. |
|
|
Eine der größten Kathedralen Englands. Sie ist das Herzstück dieser
historischen Stadt.
Das
Äußere der Kathedrale ist schlicht und rau, als hätten die Gründer alle
Ornamente verabscheut. Nichts als nackte Wände, Strebepfeiler, Fenster
und Vorsprünge, wie sie zur Abstützung und Gliederung des Baues notwendig
sind.
|
|
|
Auch der Vierungsturm zählt - obwohl er recht flach und stumpf ausgefallen ist
- zu den typischen Kennzeichen der anglonormannischen Sakralarchitektur.
|
|
Nachdem wir das Äußere der Kathedrale uns angesehen hatten, war unser nächster Stepp eine Führung in der Kathedrale.
Der Kathedralen-Führer war ein etwas älterer, aber sehr humoriger Herr.
Er
hat uns erläutert, hier im Innern wird man der Raumfülle erst gewahr. Durch
ihre Höhe und Länge und ihrer prachtvollen Ausstattung mit unzähligen Schreinen,
Grabkapellen und Denkmälern. |
|
|
|
Die hoch aufragenden
schlanken Pfeiler treffen sich in einem feingliedrigen Fächergewölbe mit
herrlich gestalteten, individuellen Schlusssteinen.
Das
Großartige Fächergewölbe in der Vierung
ließ der damalige Bischof, 200 Jahre nach Vollendung des gotischen Langhauses,
in Gewölbeornamentik aus Eichenholz imitieren, um die Abfolge der Rippen noch
zu verlängern - für die damalige Zeit eine perfekte Arbeit. |
Die
heutige Kathedrale beeindruckt alleine durch ihre Ausmaße. Das Kirchenschiff
ist mit 170 Metern Länge, nach der Peterskirche in Rom, das zweitlängste in
Europa!
Die
imposante Länge des Kirchenschiffs liegt in ihrer mittelalterlichen
Doppelfunktion als Kathedrale sowie als Klosterkirche einer Benediktinerabtei
begründet. Während die Laien im Langhaus beteten, blieb den Mönchen der östliche
Teil der Kirche vorbehalten.
Unser Kathedralen-Führer hat uns einiges über den
Chorraum und das filigran geschnitzte mittelalterliche Chorgestühl erzählt.
Es ist ein Meisterwerk der Holzschnitzkunst.
|
|
|
Hinter
dem Altar wurde der sogenannte Retrochor im 13. Jahrhundert erweitert. Dieser
östliche Teil, blieb den Mönchen zum beteten
vorbehalten.
Am
Hochaltar unter den Ikonen aus dem späten 20. Jahrhundert sieht man das „Holy
Hole“, dieses heilige Loch, durch das einst die Pilger krochen um den Gebeinen
des St. Swithun nahe zu sein.
Swithun ist der Name
eines englischen Heiligen. Er war Bischof von Winchester und wurde kurz nach
seinem Tod als Heiliger verehrt. |
|
|
Deshalb wurde auch der frühgotische Schrein
des heiligen Swithun hier aufgestellt. Um die viel besuchte Pilgerstätte,
angemessener präsentieren zu können.
Der
sogenannte Retrochor wurde auch um einige Totenmessekapellen z.B. für
Bischof
William
of Wykeham und die abschließende
Marienkapelle erweitert. |
|
Hier
am Ostende der Kathedrale, im Retrochor war unsere Kathedralen-Führung zu Ende. |
|
Wir gingen dann vom Retrochor
noch in den Ostflügel, in die Bibliothek. Da
gibt es, seit 800 Jahren, eine wertvolle Bibel. |
|
Welche
besondere Bedeutung der Winchester Kathedrale beigemessen wurde sieht man daran
das Wilhelm der Eroberer und einige seiner Nachfolger sich außer in London,
Westminster Abbey,
auch noch in ihrer anderen Hauptstadt, Winchester krönen
ließen.
|
|
Die Winchester Bibel
besteht aus 468 Blättern, geschrieben auf Kalbs-Pergament, es wird geschätzt
das rund 250 Kälberhäute benötigt wurden.
Mittelalterliche
Buchmalerei ist in der Winchester Bibel erhalten. Farbigkeit und Detailfülle
der Initialen macht sie zu einem wahren Prachtexemplar. |
Wir
erfuhren während der Führung auch, dass die Kathedrale „unterwassert“
gewesen war und teilweise auf Bolzen stand, welche nachgaben, so dass die
Kathedrale absank, weil alles faulte. |
|
Es
wurde ein einzelner Taucher Namens „William Walker“ nach unten geschickt.
An
einer langen Leine…und dieser Mensch rettete die Kathedrale, er hat dann von
1906 bis 1911 die maroden Holzfundamente mit Beton ausgegossen und durch Ziegel
ersetzt.
Er
war unter Wasser, jeden Tag, ganz allein, fünf Jahre lag. Das ist doch der
helle Wahnsinn.
(Die zwei Bilder, links und rechts,
sind Archivbilder) |
|
Nun
hat uns der Taucher William Walker, der die Kathedrale vor dem Einsturz bewahrt
hat zu seinem Gedenkstein ins Freie begleitet. |
************************************************************************************************************************** |
Von der Kathedrale schlenderten wir auf die einstige römische Hauptstraße
der heutigen High Street zurück.
|
Am City Museum vorbei ging es weiter zur High Street.
|
Als
erstes hat uns dort
ein skulptiertes Marktkreuz aus Stein begrüßt. Es markiert
die Stadtmitte. Auf dem abgestuften Sockel mit fünf
achteckigen Stufen verkauften die Händler ihre Waren. |
Ein paar Schritte weiter erblicken wir eines
der ältesten Häuser in Winchester.
Dieses schöne Fachwerkhaus wurde während der
Pest
um 1050 gebaut. |
Wir
sind am Ende der High Street angekommen, den Abschluss bildet das Stadttor "Westgate". Unsere Reiseleiterin, Monika erzählt uns,
dass das Stadttor aus dem Spätmittelalter stammt
und im 17. Jahrhundert zum Schuldturm umfunktioniert wurde - heute beherbergt es
eine umfassende Sammlung alter Maße und Gewichte. |
|
Diese
historische Stadt war auch Schauplatz von König Artus legendärer Tafelrunde in
der Great Hall. Sie steht ein paar Schritte vom West Gate entfernt.
Die
Große Halle, letztes Überbleibsel einer Burganlage, deren Ursprünge auf
Wilhelm den Eroberer zurückgehen.
Sie
besticht durch ihre gotische Architektur. Sie hat in ihrem langen Leben höfische
Feste, Gerichtsverhandlungen und die ersten Parlamentssitzungen Englands
gesehen.
An
der Stirnwand hängt eine Nachbildung des sagenumwobenen Round Table von König
Artus. An solch einem runden Tisch soll König Arthur seineTafelrunde
versammelt haben. |
|
|
Die
Tischplatte aus Eichenholz ist mit Malereien geschmückt, die in der Mitte die
Tudor-Rose und am Rand König Artus und seine Ritter darstellt. |
|
Unser
Stadtrundgang war mit dem Besuch der Great Hall beendet. Wir hatten noch ein
wenig Zeit, und schlenderten die High Street hinunter bis zur König Alfred Statue.
Dort hat
uns unser Busfahrer Wilfried, wieder abgeholt.
|
|
|
|